In meinem letzten Facebook Posting ging es um einen Star. Einen Star ohne Namen, der dennoch bekannt ist. Jede/jeder kennt ihn. In einem berühmten Kinderlied wird er besungen. Und? Ihr wisst, wen ich meine, oder?
Warum poste ich also etwas zu einem sagen wir mal „Durchschnitts-Vogel“? Weil dies ein besonderer Star ist. Er wurde als Jungvogel gerettet und von Hand aufgezogen. Vieles was er gelernt hat, kam also von Menschenstimmen und dadurch hat sich sein Repertoire verändert gegenüber sonstigen in der Natur aufwachsenden Staren.
Immer wieder komme ich auf den Vogel! Vögel sind erstaunliche Stimmkünstler:innen und bieten uns Menschen viele faszinierende Einblicke in den Spracherwerb und die vokale Kommunikation. Auch Vögel fangen klein an und entwickeln und verfeinern ihre Stimmen ähnlich wie Babys durch Nachahmung weiter. Und auch Vogeleltern haben Geduld mit ihren Jungen und passen ihr Tempo an, wenn Küken zuhören.
So weit so gut und schön anzuhören. Wie ist es mit unseren Stimmen? Könnt ihr Ähnlichkeiten feststellen innerhalb eurer Familien? Die Stimme meiner Mutter klingt fast gleich wie die ihrer Schwester und so konnte ich sie früher kaum auseinanderhalten. Unser Umfeld prägt unsere Sprachmelodie und auch unseren Dialekt. Aber es gibt auch unseren ganz eigenen Klang und unsere eigene Ausdrucksweise, die uns von den anderen unterscheiden.
Zurück zu diesem besonderen Star. Wir können über die gewohnten Töne hinaus, um zu sehen, spüren, hören, was sonst noch alles in uns steckt, um uns sprachlich auszudrücken – wenn wir uns darauf einlassen. Eine Entdeckungsreise, die sich, wie ich finde, lohnt und viel Freude macht! Die Vielfalt der vokalen Ausdrucksformen ist weitreichend.
In diesem Sinne, lasst uns tönen, plappern, brabbeln, scratchen und vieles mehr, um Gespräche mit mehr eigenen Farben & Tönen zu führen.