Wer möchte nicht gerne so schön klingen wie die Vögel im Frühling? Manche singen hoch, manche tief, manchen haben einen monotonen Gesang, andere tirilieren als gäb’s kein Morgen. Die Ornitholog:innen unter uns wissen es gibt rhythmischen Gesang, Rufe, aber auch Vögel die Geräusche aus ihrer Umgebung einfach nachahmen. Es gibt kurzes Zwitschern oder komplexe Melodien, all dies dient zur Kommunikation, vor allem natürlich in der Brutzeit zwischen Männchen und Weibchen.
Die Kommunikation unter uns Menschen umfasst weitaus mehr, ist aber auch sehr unterschiedlich. Es gibt die Vielredner:innen, die Nuschler:innen, die laut oder leise Sprecher:innen und noch vieles mehr!
Unsere Stimme ist jeden Tag im Einsatz, aber wie oft denken wir eigentlich über unsere Stimmgesundheit nach? Wahrscheinlich nicht oft genug! Dabei ist sie entscheidend für unser Wohlbefinden und unsere Kommunikationsfähigkeit, denn wir stehen vor anderen Herausforderungen als die Vögel. Stimmprobleme können sich auf vielfältige Weise äußern: der Klassiker ist sicherlich die Heiserkeit nach langem sprechen. Aber auch Hals- und Schluckbeschwerden abseits von Erkältungen oder ständiges Räuspern können lästig werden. Feedbacks wie „ich versteh dich nicht“ oder „schrei doch nicht so“, verunsichern und wirken sich auf deine Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit aus.
Wie steht’s also um deine gesunde, wohlklingende, selbstbewusste und überzeugende Stimme? Und was kannst du dafür tun? Genau wie Zahngesundheit oder Körperpflege gibt es ein paar einfache Gewohnheiten, mit denen du viel für deine Stimme tun kannst!
Deine Stimme – die durch Vibration deiner Stimmbänder erzeugt wird – sollte optimal schwingen können. Damit sie dies tut, braucht sie ausreichend Flüssigkeit. Dadurch wird sie geschmeidig und du verhinderst trockene Stimmbänder, die zu Reibung und Irritation führen können. Das ist ähnlich wie bei einem zu trockenen Gummiband. Wenn du es dehnst, kann es reißen. Das passiert glücklicherweise mit deinen Stimmbändern nicht! Achte also darauf genug zu trinken, am besten Wasser oder ungesüßte Tees bei Raumtemperatur. Zu viel Kaffee trocknet leider unsere Stimmbänder sehr schnell aus, was mir als Kaffeeliebhaberin gar nicht gefällt! Ebenso sind Alkohol und Rauchen nicht gut für deine Stimme, aber wer was und in welchem Maß konsumiert, darüber sollte jeder/jede selbst entscheiden. Genuss tut der Seele gut und die Stimmbänder freuen sich auf jeden Fall über ein genüssliches Tönen – mmmmmmhhhhhh.
Lege bewusst Sprechpausen ein. So schonst du deine Stimme. Die Welt ist eh sehr laut geworden, da tut es doch gut, einfach mal still zu sein. Klar gibt es Berufe, die es einem nicht immer leicht machen, obwohl ein stiller Lehrer oder eine stille Lehrerin sich so mancher Schüler und so manche Schülerin wünschen würde. Oder umgekehrt! Ich kann mich noch gut an den Geräuschpegel eines Klassenzimmers erinnern. Jetzt wo die Handyverbote in Schulen zum Tragen kommen, wird es sicher auch wieder lauter! In diesem Fall finde ich es allerdings erfreulich, denn wir man hört sprechen Schüler:innen wieder vermehrt miteinander, statt auf’s Handy zu schauen.
Zurück zur Stimmgesundheit. Vermeide es, dich zu räuspern. Wenn du den Frosch im Hals spürst, huste lieber in die Ellbogenbeuge. Das Raumklima spielt auch eine große Rolle. Lieber eher feuchte Luft als zu trockene, ausreichend lüften oder noch besser direkt an die frische Luft gehen.
Wenn du einen Vortrag oder eine Rede halten musst oder weißt, es wird ein längeres Gespräch, bereite dich darauf vor und wärme deine Stimme z.B. mit sanften Stimmübungen auf. Das ist die Stelle, an der ich dir gerne mein persönliches Stimmtraining empfehle!
Deine Stimme ist einzigartig und verdient es, gepflegt zu werden. Mit meinem Stimmtraining, das vor allem auf Atemarbeit und Körperübungen aufgebaut ist, kannst du lernen, deine Wahrnehmung oder wie man hier sagt dein „G’spür“ für dich selbst zu verbessern. Daraus ergibt sich Stimmgesundheit, über die sich auch der Rest deines Körpers freuen kann und die dir hilft, leichter und freudvoller zu kommunizieren.
